Es ist jetzt ein Jahr her, als ich die Diagnose Aplastische Anämie erhielt und ich denke, jeder der mit einer ähnlichen Diagnose konfrontiert wird, kann sich an diesen Tag erinnern. Als der Arzt es mir sagte, hätte er mir ebenso gut gleich einen Stempel aufdrücken können – doch es war nicht mal die Diagnose, die mich so erschreckte sondern, das was der Arzt mir über das Leben mit dieser Krankheit in Aussicht stellte. Erhöhte Ansteckungsgefahr, schwere Infektverläufe, Sauerstoffminderversorgung und plötzlich auftretende Blutungen, die nicht nur sichtbar sondern sich zum Beispiel auch zunächst völlig unbemerkt im Gehirn ausbreiten könnten. Sein letzter Satz riss dann auch die letzten Illusionen ein: „Die Aplastische Anämie hat einen ähnlichen Verlauf wie Leukämie und wird anfangs auch häufig mit ihr verwechselt. Bei der Leukämie zerstören Krebszellen das Knochenmark, bei Ihnen sind es körpereigene Zellen.“
So eine Diagnose, aber auch die Art und Weise, wie sie vermittelt wird, kann echt traumatische Folgen haben. Zu Anfang schrieb ich ganz bewusst, ich habe die Diagnose bekommen und nicht ich habe Aplastische Anämie. Dieser kleine aber feine Unterschied erlaubt es mir, einen gewissen Abstand zur Krankheit zu wahren. Er erlaubt mir, auch mal einen Schritt zurückzusetzen und das Ganze aus der Entfernung zu betrachten. Eine Diagnose ist in erster Linie immer erst mal eine Feststellung, aber nichts in Stein Gemeißeltes. Als Verfechterin der Work weiß ich, das Begriffe wie chronisch krank, unheilbar krank, schwer krank etc. wahnsinnig viele Glaubenssätze bergen können. Diese Begriffe liegen einem wie eine Last auf den Schultern – die Diagnose getrennt von den Symptomen zu betrachten und die Arbeit mit der Work haben mir geholfen, mich davon frei zu machen. Ich habe damals mit einigen Glaubenssätzen gearbeitet und es war nicht immer einfach, da sie teilweise tief in mir verwurzelt waren. Doch wenn ich nicht weiterkam, hatte ich meinen Coach, die mir immer wieder auf die Sprünge half und mir im wahrsten Sinne des Wortes Halt gab. Es gab ein Treffen mit ihr, da haben wir nur Glaubenssätze niedergeschrieben und nach einer Weile sprudelten sie nur so aus mir raus, so dass mein Coach mit dem Schreiben kaum noch hinterher kam. Einige möchte ich hier mal auflisten, mit einigen habe ich inzwischen auch schon gearbeitet, vielleicht stelle ich die eine oder andere Arbeit hier mal in einem BLOG vor.
Glaubenssätze:
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Das ist krass
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Ich muss wissen, wann es endet
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Es hilft mir zu wissen, wann es endet
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Das bleibt so/ Aus der Nummer komme ich nie wieder raus
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Mein Blutbild entgleist
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Ich sollte am Leben hängen
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Ich sollte die Situation so annehmen, wie sie ist
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Ich sollte das aushalten
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Ich sollte dem Leben trotzdem etwas abgewinnen
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Ich werde an dieser Krankheit sterben
Wie gesagt, die Din A4 Seite war am Ende voll, aber das Wichtigste war in meiner Aufzählung dabei.
Den letzten Glaubenssatz habe ich bereits durchgeworkt, mit tollen Erkenntnissen. Vielleicht stelle ich euch diesen nächsten Monat hier im BLOG vor, damit ihr die Methode gleich ein wenig besser kennenlernt. Hier zeigt sich, wie machtvoll The Work oft ist und wie sehr sie einen an die eigene Wahrheit bringt.
Eure Steffi
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