#BARFUSS

Wer regelmäßig auf sozialen Plattformen unterwegs ist, wird es sicher schon gesehen haben...einige Menschen - allzu viele sind es bisher nicht - laufen von März bis Oktober nur noch barfuss durch die Botanik.

 

Heute habe ich es selbst mal ausprobiert. Eigentlich schon gestern, als ich den Müll runterbrachte. Es ist echt sehr, sehr gewöhnungsbedürftig, die Wohnung ohne Socken und Schuhe zu verlassen.

 

Dennoch habe ich mich gestern gefreut, es gewagt zu haben und von diesem Gefühl beflügelt, wollte ich mit dem Projekt #BARFUSS heute gleich weitermachen. Also bin ich heute morgen losgezogen, ohne Schuhe und ohne Strümpfe. An der nächsten Straßenecke erntete ich erste Blicke und ich fragte mich, ob das wohl der Grund dafür ist, dass das Barfuss  - Laufen nicht viel mehr verbreitet ist. Weil sich nur wenige trauen, es zu tun. Warum trauen sich nicht mehr Leute? Weil es nicht zum Weltbild passt? Weil man eben Socken und Schuhe anzieht bevor man das Haus verlässt? Schließlich lernt man das als Kind so. Nach meiner Rückkehr habe ich ein bisschen im Internet gegoogelt und bin auf folgende Mythen über das Barfuss - Laufen gestossen:

 

3. Barfuss laufen ist gegen die Intuition und die Forschung für die bestmöglichen Laufschuhe!

 

Diese Forschungen wurden von den Sportfirmen betrieben, um die Schuge

1. Kein Profiläufer rennt barfuss!

 

Doch - die meisten Profiläufer trainieren barfuss, müssen aber bei Rennen die Schuge der Sportfirmen tragen, von denen sie gesponsort werden.

 

2. Barfuss laufen ist schlecht für die Kniegelenke!

 

Im Gegenteil! Beim Barfuss - Laufen wird das Kniegelenk sogar geschont!

 

4. Barfuss - laufen ist gegen die Intuition und die Forschung für die bestmöglichen Laufschuhe!

 

Diese Forschung wurde von den Sportfirmen betrieben, um die Schuhe verkaufen zu können.

 

5. Barfuss laufen birgt ein großes Verletzungsrisiko durch Glasscherben und spitze Steine.

 

Da ist tatsächlich etwas Wahres dran. Man muss natürlich aufpassen, aber das muss man immer. Auch als Autofahrer oder Fußgänger mit Schuhen. Wenn die Objekte groß genug sind, um sie zu sehen weicht man ihnen eben aus.

 

6. Asphalt ist zu hart um barfuss darauf zu laufen!

 

Selbst nach einem Tag barfüssiger Erfahrung kann ich sagen - Asphalt ist nicht der schlechteste Untergrund. Er ist glatt und berechenbar.

 

Doch all dies wusste ich noch nicht, an diesem Tag, an dem ich das erste Mal barfuss los zog und so begleiteten mich die Gedanken, warum nicht mehr Menschen barfuss unterwegs sind, in den Park.

 

Natürlich birgt das Barfuss - Laufen einige Gefahren, der Fuß ist ja nicht geschützt. Man muss auf jeden Fall darauf achten, nicht in eine Glasscherbe zu treten. Darauf habe ich auch geachtet. Und noch etwas ist mir aufgefallen: Das ganze Leben ist genauso wie ein Boden unter bloßen Füßen. Mal hart, mal weich, mal glatt, mal zerrissen und holprig, mal nachgiebig und manchmal spitz und scharfkantig. Und so wie wir unsere Füße schützen, schützen wir unseren ganzen Körper. Wir schützen ihn vor dem Leben - mit Worten, mit Taten, mit Masken. Wenn wir vor die Tür treten, ziehen wir Schuhe an, aber auch unsere Masken - die uns durch den Tag und durchs Leben tragen.

 

Das ist angenehmer - keine Frage!

 

Aber wenn ihr das Leben spüren wollt, lasst beides zu Hause. Ich habe festgestellt, dass ich ohne Schuhe bewusster gehe. Ich nehme jeden kleinen Stein, jede Unebenheit wahr. Ich nehme die Menschen so wahr, wie sie sind und sie können mich so wahrnehmen, wie ich bin.  Ich schütze mich nicht mehr so dem Leben sondern nehme es in mich auf - erlebe es, ganz intensiv!

 

Auch wenn es nicht der Norm entspricht, das Leben ist (auch) dazu da, verrückte Sachen auszuprobieren! Deshalb: Nehmt euer Leben in die Hand, macht total verrückte Sachen und probiert euch aus! Dafür ist es nie zu spät!

 

Eure Steffi

 

 

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