Seit mehr vier Jahren beschäftige ich mich nun schon mit dieser wunderbaren Methode, die sich The WORK nennt und die mir bereits in so vielen Bereichen meines Lebens geholfen hat.
Hand auf's Herz - wer steckte noch nicht in den Angelegenheiten anderer? In denen seines Partners, seiner Kinder oder seiner Freunde?
Byron Katie hat 3 Arten von Angelegenheiten definiert und genauer beleuchtet:
Ob ich mich glücklich oder traurig fühle ist meine Angelegenheit. Unabhängig davon, wie mein Gegenüber sich zu mir verhält.
Ob mein Gegenüber sich glücklich oder traurig fühlt ist seine Angelegenheit. Unabhängig davon, wie ich mich verhalte.
Wetter, Naturkatastrophen, Vulkanausbrüche und was sonst noch so im Universum vor sich geht sind Gottes Angelegenheiten.
Wenn du diese drei Angelegenheiten gut unterscheiden kannst und es schaffst, in deinen eigenen zu bleiben, wirst du mehr Klarheit für deinen Weg finden.
Auch ich hing oft in den Angelegenheiten anderer und es hat mir hauptsächlich Leid gebracht. Man kann sogar sagen, dass es mich regelrecht blockiert hat. Dazu ein Beispiel:
Vor reichlich zwei Jahren bekam eine sehr enge Freundin von mir einen psychotischen Schub und brach in ihrer Paranoia nach und nach alle Kontakte ab. Zum Schluss war ich die Einzige, zu der sie noch Kontakt suchte und ich war natürlich nach Kräften bemüht, ihr zu helfen. Immer wieder versuchte ich, ihr Brücken zu bauen, sie zum Reden zu bringen und ja - ich drängte sie auch dazu, die WORK auszuprobieren. Sie sperrte sich und ich hatte nach jedem weiteren Besuch bei ihr ein stärkeres Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit. Ich glaubte fest, nichts tun zu können. Als ich nach einem weiteren Treffen demoralisiert zu Hause ankam und erst einmal die Tränen flossen, erreichte mich eine Nachricht von ihr. Sie schrieb, wie gut es ihr tue mit mir zusammen zu sein, auch wenn wir gerade nicht viel redeten. Das brachte mich ins Grübeln.
Warum waren unsere Ansichten über die Treffen so unterschiedlich? Warum empfand sie diese als schön, während ich das Gefühl hatte, auf ganzer Linie versagt zu haben?
Die Antwort war ebenso simpel wie verblüffend: Weil mir das Ergebnis nicht gefiel! Doch war das wichtig, wenn ich für meine Freundin da sein wollte? In wessen Angelegenheiten hing ich denn da?
Was ich erreichen wollte, war mir klar aber ich war mir plötzlich gar nicht mehr sicher, ob das auch das Beste für meine Freundin war.
Okay, was waren hier, in dieser konkreten Situation, meine Angelegenheiten:
- meine eigenen Gefühle zu erforschen
- meine Ziele zu hinterfragen
- selbst zu worken
- mich von Erwartungen zu befreien, die ich an meine Freundin richtete
Das mal so klar zu sehen, war wunderbar für mich und ich konnte mich sogar für die eigentlichen Bedürfnisse meiner Freundin öffnen. Das war gleich soooo viel entspannter! Konnte ich diese Angelegenheiten noch konkreter formulieren? JA:
Es ist meine Angelegenheit, meine Freundin zu mögen!
Ihr zu zeigen, das meine Zuneigung nicht an Bedingungen geknüpft ist. Das sie willkommen und gemocht ist, mit allem was sie sagt, tut oder denkt.
Es ist meine Angelegenheit, auf eine gewisse Sicherheit zu achten!
Ich könnte ihr anbieten, mit ihr in die Klinik oder zu einem Therapeuten zu fahren, sie zu begleiten. Ihr aber auch die Sicherheit zu geben, dass sie jederzeit mit all ihren Problemen zu mir kommen kann.
Es ist meine Angelegenheit, auf mich selbst zu achten!
Immer, wenn das Zusammenleben stressig wird, kann ich überprüfen, was gerade stresst und in welchen Angelegenheiten ich mich befinde. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich meist in den Angelegenheiten anderer stecke, wenn ich Stress empfinde.
Welche Erfahrung habt ihr mit dem Thema Angelegenheiten gemacht? Lasst gern einen Kommentar unter meinem BLOG da, ich freue mich auf eure Meinungen.
Liebe Grüße
Steffi
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