Im letzten halben Jahr bin ich diesem Spruch: "Manchmal versucht man glücklich und gut gelaunt zu wirken, damit niemand bemerkt, wie das Herz blutet und die Seele weint." in verschiedenen Varianten immer wieder begegnet und ich muss gestehen - mich machen diese Aussagen schon fast ein bisschen wütend. Aber fast jeder ist wohl in einem Umfeld groß geworden, in dem er/sie gelernt hat, nicht jedes Gefühl nach außen zu bringen.
Auch ich habe lange Zeit gedacht, es sei gut und richtig, positive Gefühle zu zeigen und die negativen zu verstecken. Das Festhalten und Ausdrücken meiner Situation, wenn mein Leben gerade schlecht lief, empfand ich als "Jammern" - also schwieg ich lieber. Und ich erlebe bei vielen Menschen genau das Gleiche.
In den letzten Jahren, vor allem seit ich mit der WORK begonnen hatte, begann ich, diese Sätze zu hinterfragen. Ich zog Bilanz, betrachtete ganz nüchtern, was ich davon hatte mein Glück mit der Welt zu teilen und meinen Schmerz für mich zu behalten:
Ich fühlte mich einsam und unverstanden. Und ich war wütend auf mein Umfeld, welches mich nicht verstand und allein ließ.
Ziemlich paradox - mein Denken...denn woher sollte den mein Umfeld wissen, was in mir vorgeht, wenn ich mich nicht mitteilte. Und was war daran so schlimm, sich auch mal schwach und verletzlich zu zeigen?
Nach dem mir das klar war, wagte ich ein Experiment: Hundertprozentige Authentizität. Ich wollte schauen, was passiert und war überrascht. Meine Freunde konnten deutlich besser damit umgehen, wenn sie wussten, was in mir vorging und da ich mich selbst auch viel besser spürte, konnte ich ihnen auf Nachfrage auch genau sagen, was ich gerade brauchte.
Mit diesem Blog - Artikel möchte ich euch alle zu mehr Mut zur Authentizität ermutigen - ich habe ganz viele ungewöhnliche, aber durchweg angenehme Erfahrungen gemacht. Zeigt der Welt, was in euch vorgeht - es lohnt sich!
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