Willkommen sein

Für viele beginnt das neue Jahr mit den selben Fragen, wie das letzte Jahr geendet hat. Wie werden wir dieses Jahr erleben? Wie gehe ich mit körperlicher und seelischer Erschöpfung um? Wie kann ich am Leben teilhaben trotz gewichtiger Einschränkungen? Die Pandemie beraubt uns zumindest teilweise Nähe und Zuneigung. Und es gibt vieles, was uns belastet: Tod und Sterben sind thematisch näher gerückt, Pflegepersonal an der Belastungsgrenze, Angehörige der Pandemie-Opfer trauern und leiden, Jugendliche und Kinder müssen einiges entbehren.

 

Dagegen steht die, oft fast trotzig anmutende, Hoffnung der Christen. Die Hoffnung, dass der Tod eben nicht mehr sein wird, dass das Leben siegt und Gott alle Tränen abwischen wird (Offenbarung 21,4). Diese Hoffnung nährt sich aus Gottes Wort und Begegnungen mit ihm, die schon viele Generationen vor uns gemacht haben. Gottes Wort hält vieles für uns bereit: Glaube, Zweifel, Trauer, Schuld, Vergebung und ein schier unerschöpfliches Reservoir an Hoffnung und Zuversicht. Und die wichtige Botschaft, dass Gott selbst in unseren dunkelsten Stunden an unserer Seite ist.

 

Die Jahreslosung trägt noch eine ganz wichtige Botschaft mit sich, den Jesus läd uns ein, zu ihm zu kommen und er verspricht, uns so aufzunehmen, wie wir sind. Völlig unabhängig davon, wer wir sind, was wir glauben und was wir tun. Jeder, der vor ihn kommt ist in allererster Linie Mensch und Jesus weist ihn nicht ab. Diese Erfahrung - nicht abgewiesen zu werden - ist oftmals eine sehr heilsame Erfahrung für die Seele. Und häufig entfacht sie neue Kräfte, auf dem eigenen Lebensweg weiterzugehen.

 

Aber steht diese Jahreslosung nicht in einem krassen Gegensatz zur derzeitigen Situation? Zutritt zu bestimmten Veranstaltungen werden durch 2G, 2G+ oder 3G Regeln limitiert und auch in vielen Gottesdiensten gilt, Zutritt nur mit 2G. Nicht geimpfte Menschen werden dort tatsächlich abgewiesen. Dennoch sehe ich hier keine Diskrepanz, denn diese Regeln dienen dem Schutz und Erhalt der Gesundheit und des Lebens und der Verhinderung von Leid. Gott ist ein großer Freund des Lebens und er lädt uns nicht nur in Gottesdiensten ein, ihm zu begegnen sondern auch außerhalb. Und manchmal in Situationen, in denen wir es am wenigsten erwarten.

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